Schloss Ehrenstein; ein Ort für den „Pfad des Gedenkens“

Schloss Ehrenstein ist nicht nur ein prächtiges historisches Bauwerk im Herzen von Ohrdruf, sondern auch ein bedeutendes Zeugnis der wechselvollen Geschichte der Stadt im 20. Jahrhundert. Während des Zweiten Weltkriegs lag das Schloss in unmittelbarer Nähe des Truppenübungsplatzes Ohrdruf und des KZ-Außenlagers Ohrdruf (S III). Auch wenn es nicht direkt als Lagergebäude genutzt wurde, war es eng mit der Umgebung verflochten, die Schauplatz von Gewalt, Zwangsarbeit und tausendfachem Leid war.

Heute ist Schloss Ehrenstein ein zentraler Ort der Bildung und Erinnerung. Im Museum Ehrenstein finden Workshops, Führungen, Vorträge und Zeitzeugengespräche statt, die sich mit der Geschichte des NS-Terrors, dem KZ-Außenlager Ohrdruf und dem Widerstand beschäftigen. Durch diese lebendigen Formate wird das Schloss zu einem wichtigen Ort des aktiven Erinnerns: Hier wird Geschichte nicht nur dokumentiert, sondern in Gesprächen und künstlerischen Projekten erfahrbar gemacht.

Besondere Bedeutung haben Veranstaltungen mit Angehörigen von Überlebenden, wie etwa mit Bart FM Droog, dem Neffen des niederländischen Häftlings Nikolaas Droog. Außerdem dient das Schloss als Ausgangs- und Rückkehrpunkt für Gedenkveranstaltungen auf dem ehemaligen Lagergelände — beispielsweise bei großen Jahrestagen wie dem 80. Jahrestag der Befreiung 2025, an dem die 1. Figurengruppe des „Pfad des Gedenkens“ auf dem Truppenübungsplatz vorgestellt wurde.

Deshalb ist das Schloss ein passender und bedeutungsvoller Ort für Werke des Projekts „Pfad des Gedenkens“. Die Kunstwerke im Schloss, die im Rahmen der Ausstellung zum Truppenübungsplatz gezeigt werden, verweisen auf die Figurengruppen entlang der historischen Orte des Lagerkomplexes SIII. Sie machen die Verbindung zwischen Stadt, Lager und Menschen spürbar.

Eine Ausstellung im Schloss bietet Raum für stille Reflexion und für intensiven Austausch, geschützt vor Witterung und zugleich eingebettet in ein Gebäude, das selbst Teil der Geschichte ist. Sie schlägt eine Brücke von künstlerischer Erinnerung im Stadtraum zu konzentrierter Auseinandersetzung an einem zentralen historischen Ort.

Mit den Werken im Schloss Ehrenstein wird deutlich: Gedenken braucht auch Orte, an denen Geschichte erzählt, erfahren und weitergegeben wird. Schloss Ehrenstein ist dafür ein idealer, würdiger und lebendiger Ort.

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